Auf Initiative der Hattinger Musiklehrer Bernd Wolf und Wolf Dieter Schäfer sowie des Musikschulleiters Peter Brand das Projekt-Orchester “Junge Hattinger Sinfoniker“ gegründet. Ziel war es interessierten Hattinger Musikschülern Gelegenheit zu geben, Orchesterliteratur kennen zu lernen und zu spielen.
Nach einer Planungsphase der musikalischen Leiter, zu denen Frau Christiane Büscher als Musiklehrerin der Musikschule Hattingen hinzustieß, begann im Januar 2003 die erste Probenphase. Da einige Instrumente durch Schüler nicht ausreichend besetzt werden konnten, kamen Musiker hinzu, die auch schon immer gerne mal Orchestermusik machen wollten. Es stellt sich heraus, dass Hattingens Musikschule starke Klarinetten und Saxophonschüler hatte, im Verhältnis dazu gab es wenig Streicher. Zeitweise fanden sich zehn Flöten ein, es mangelte neben Streichern auch an Blechbläsern. Dieser ungewöhnlichen Besetzung wurde durch die Kreativität der musikalischen Leiter Rechnung getragen, in dem sie spezielle Arrangements anfertigten.
Nach einer mehrwöchigen Probenarbeit wurde Anfang März 2003 das erste Konzert gegeben. Das bunte Programm bestand aus bekannten klassischen Werken, wie der Ouverture zu Verdis Nabucco und Mussorgskys Bilder einer Ausstellung, sowie aktuellen Filmmusiken, wie Harry Potter und Star Wars. Es war ein voller Erfolg! Das neue Hattinger Orchester war geboren!
Es folgten jährlich zweimonatige Probenphasen, die in einem Konzert Anfang März ihren Abschluss fanden. Mehrere Male wurde das Konzertprogramm dann im Sommer auf dem Hattinger Altstadtfest wiederholt.
Das Orchester wuchs, es kamen weitere Interessenten aus den Nachbarstädten hinzu. Andersherum wandten sich die Hattinger Musikschüler ihrerseits an die benachbarten Orchester, da sie so viel Spaß an der Orchestermusik hatten, dass gerne ganzjährig in so einer Besetzung musizieren wollten.
Das Konzertprogramm wurde immer sehr attraktiv gestaltet, in den folgenden Jahren wurde es stets nach einem bestimmten Motto zusammengestellt. So wurden beispielsweise in einem Jahr Stücke aus Großbritannien, dann Frankreich, Italien oder Osteuropa gespielt. Später erhielten die Programme Namen wie „Stadt, Land, Fluss“, „Transamericana“, „Märchen, Mythen, Sagen“ und „Zwischen Himmel und Erde“. Unter diesen Programmbezeichnungen wurden bekannte Symphonien, z.B. von Dvorak, Opernouverturen, Filmmusiken und Solokonzerte einstudiert.
Neben den Arrangements der musikalischen Leiter gelang Bernd Wolf mit „Sassofontana für Alt-Saxophon und Großes Orchester“ eine hervorragende Komposition, die speziell auf unsere Orchesterbesetzung zugeschnitten war.
Das Projekt entwickelte sich rasch zu einer beständigen Institution, zu Vereinfachung der immer umfangreicher werdenden organisatorischen Aufgaben wurde 2008 der Verein der Jungen Hattinger Sinfoniker gegründet und ins Vereinsregister des Amtsgerichts Hattingen eingetragen. Als gemeinnütziger Verein war es so möglich, erforderliche finanzielle Unterstützungen zu erhalten.
Im darauf folgendem Jahr übernahm Landrat Dr. Brux die Schirmherrschaft über das Orchester, das mittlerweile Mitglieder aus dem ganzen Kreis Ennepe-Ruhr anzog und seit dem zusätzlich den Namen Kreissinfonieorchester EN trägt.
Die Unterstützung aus dem Kreis EN ermöglichte uns in den folgenden Jahren das Projekt weiter voran zu treiben und durch attraktive Angebot weitere Mitglieder zu gewinnen. Besondere Unterstürzung erhielten wir 2010, im Kulturhauptstadtjahr als wir eine Einladung nach Görlitz erhielten, wo wir mehrere Konzerte geben konnten.
Eine weiter Attraktion stellte für uns 2012 die Möglichkeit dar, mit Mitgliedern der Bochumer Symphoniker als Dozenten ein Probenwochenende in Nordwalde zu verbringen.
Für das Jubiläumsjahr (10 Jahre „Junge Hattinger Sinfoniker“ – 5 Jahre „Kreissinfonieorchester EN“) hatten wir ein besonderes Festprogramm einstudiert, das einige Favorit-Stücke aus den letzten Jahren wieder aufnahm. Zugleich stellte es mit dem Motto „Gezeiten“ einen Bezug zum Ziel unserer Konzertreise nach Hamburg und Lübeck her. Über das lange Himmelfahrtswochenende vom 9.-12. Mai fuhren 60 Musikerinnen und Musiker zu unsrem Standquartier in Hamburg-Horn. Die drei Konzerte in Reinbek b. Hamburg (9.5.), in Lübeck-Travemünde anlässlich des dortigen Musik-Festivals (10.5.) und in Börnsen b. Hamburg (11.5.) waren alle große Erfolge. Ein Besuch der Elbphilharmonie im Baustadium war neben der Besichtigung von Hamburg und Lübeck ein besonderer Höhepunkt der Fahrt.
Wieder wird ein Probenwochenende mit Mitgliedern der Bochumer Symphoniker vereinbart, diesmal im Gemeindezentrum in Hattingen.
Ein neuer Dirigent stößt zum Orchester. Gunnar Wirth (Musiklehrer am Gymnasium Holthausen) findet sofort besten Kontakt zu Musikern und Publikum.
Das Drei-Dirigenten-Team hat sich bewährt und wird beibehalten.
Eine Besonderheit in diesem Jahr ist, dass zwei Solisten auftreten, die aus unseren Reihen kommen:
Benjamin Völkel – mittlerweile erfolgreicher Student der Folkwang-Musikhochschule Essen – spielt "Café 1930" von Astor Piazzolla in einem Arrangement für Oboe und Orchester
Christiane Büscher – von Anfang an als Konzertmeisterin tätig – spielt zwei Sätze aus der Filmmusik zu "Schindlers Liste" für Violine und Orchester.
Ein sehr ertragreiches Wochenende mit Mitgliedern der Bochumer Symphoniker findet im Februar statt.